Der neue Nele Neuhaus ist da – aber Achtung: Wer Spannung im Stil ihrer erfolgreichen Taunus-Krimis erwartet, dürfte enttäuscht werden. Stattdessen handelt es sich um den Abschluss ihrer Sheridan-Grant-Reihe; die ersten beiden Bände waren unter ihrem Mädchennamen Nele Löwenberg erschienen und wurden jetzt neu aufgelegt. Der dritte Band „Zeiten des Sturms“ erzählt von der nun 21-jährigen Sheridan, die nach zahlreichen Schicksalsschlägen im Musikgeschäft groß herauskommt, sich mit ihrer Familie auseinandersetzen muss und die Liebe ihres Lebens finden will. Alles sehr dick aufgetragen bis hin zum Kitsch – und dabei leider recht oberflächlich, etwa wenn Sheridan ein Konzert anlässlich der Terroranschläge vom 11. September 2001 gibt. Eine schöne Geste ist indes, dass sich Neuhaus im Vorwort bei allen Buchhändlern bedankt, die in der Corona-Krise „tapfer durchgehalten“ haben. sfi