Sir Paul, der Dritte

von Redaktion

40 Jahre nach „McCartney II“ kündigt der Ex-Beatle für Dezember ein neues Solo-Album an

VON JÖRG HEINRICH

In all den Jahrzehnten seit „Love me do“ hat Paul McCartney nur zwei Solo-Alben aufgenommen, die seinen Nachnamen im Titel tragen durften. Und beide, „McCartney“ von 1970 und „McCartney II“ von 1980, gelten heute als Meilensteine. Nun vervollständigt der 78-Jährige die Trilogie – mit „McCartney III“, dessen Erscheinen er jetzt überraschend für den 11. Dezember ankündigte.

Wobei die Platte sogar für McCartney selbst unerwartet kommt. Denn eigentlich hatte er nur zwei Jahre nach dem erstklassigen „Egypt Station“ (Nummer 1 in den USA und Deutschland) gar kein neues Album geplant. Doch dann kamen Corona und der Lockdown – oder auch „Rockdown“, wie es „Macca“ nennt. Er verrät über die Entstehung: „Ich war mit meiner Familie auf meiner Farm in Sussex und ging jeden Tag in mein Studio, um ein wenig an Filmmusik zu basteln. Und dann habe ich an einigen Stücken gearbeitet und immer mehr Spuren aufgenommen. Das hat richtig Spaß gemacht. Aber ich hatte keine Ahnung, dass daraus ein Album wird.“ Die neuen Songs kommen also frisch vom Bauernhof, direkt vom Erzeuger.

Paul McCartney hat, wie schon bei den legendären Vorgängern, alle Songs selbst geschrieben, produziert, gesungen und eingespielt. Die Pressemitteilung und der erste Trailer (bit.ly/mccartney-iii) versprechen einen klassischen, handgemachten McCartney-Mix aus intimen Balladen, aus rauen Rockern – „und aus allem, was dazwischenliegt“. Der Beginn und das Ende des Albums basieren auf dem bisher unveröffentlichten Song „When Winter comes“, der in den Neunzigern gemeinsam mit Beatles-Produzent George Martin entstand.

Die beiden Vorgänger-Alben waren zwar nie unumstritten, haben sich über die Jahrzehnte aber zu Klassikern gemausert. Auf „McCartney“ verabschiedete sich Paul 1970 endgültig von den Beatles, mit der zarten Liebeserklärung „Lovely Linda“ an seine Frau und mit der Prachtballade „Maybe I’m amazed“. Auf „McCartney II“ gab es 1980 den experimentierfreudigsten Paul aller Zeiten zu hören, mit dem Rocker „Coming up“ und dem kultigen Elektropop-Song „Temporary Secretary“. Mit „McCartney III“ schließt sich der Kreis.

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