Sam ist weg. Und mit ihr, der Pitbullhündin, verliert Mathieu den letzten Halt. Erstickt an der klammernden Fürsorglichkeit seiner Mutter, verzweifelt an der Ohnmacht des Vaters, zerbrochen am Verlust der großen Liebe und in den Abgrund gerutscht, als die abgöttisch geliebte Tochter verschwindet, hat nur noch Sam ihm Wärme und Zuneigung gezollt. Ohne sie wartet kaltes, graues Nichts. Sophie Bienvenu beschönigt in ihrer rauen, knappen Sprache und den kurzen Kapiteln, mit denen sie durch Mathieus Leben springt, nichts. Und doch entwickelt ihre Geschichte um den Obdachlosen, der nur das hat, was in die winzige, seinen Zeigefinger umklammernde Hand seiner Tochter passt, eine Kraft und Poesie, die den Leser umhaut. Große Literatur! mbl