Angst überwinden

von Redaktion

Neustart des Hörformats „Resi liest“

VON JOHANNA POPP

Es scheint, als ob die Tage in diesem kulturereignisarmen November noch früher enden als in anderen Jahren. Ein Buch! Das kann die Rettung für lange Herbstabende sein. Noch besser: Jemand liest vor – am besten eine Person mit einer so warmen, sanften Stimme wie die Schauspielerin Barbara Horvath.

In einer Neuauflage des Hörformats „Resi liest“ widmen sich die Schauspielerinnen des Residenztheaters seit Donnerstag „Annette, ein Heldinnenepos“, dem mit dem diesjährigen Buchpreis geehrten Werk Anne Webers. In insgesamt zehn Folgen spüren sie der französischen Ärztin, Résistance-Veteranin und lebenslangen Widerstandskämpferin Anne „Annette“ Beaumanoir nach.

Anne Weber hat die Geschichte dieser außergewöhnlichen Frau in ein Epos verwandelt, und der Gattung angemessen wird sie vom Resi-Ensemble, ja, besungen. Bereits in der ersten Folge gelingt das hervorragend: Barbara Horvath spricht mit einer angenehmen Gelassenheit, die den leicht lakonischen Ton der Erzählung wunderbar ergänzt. Man meint, ein leises Lächeln herauszuhören, wobei sie den Text jederzeit ernst nimmt. So erzählt sie von Annettes Kindheit, dem Beginn der Nazi-Besatzung in Frankreich und Annettes Einstieg in die Résistance.

Camill Jammals musikalische Begleitung rahmt die Lesung sanft ein wie ein klingender Bühnenvorhang. Die Folge endet dann mit dem Halbsatz: „…dass Angst etwas ist, das überwunden werden kann“. Mit den Online-Angeboten des Residenztheaters gilt das auch für den Kulturhunger in Lockdown-Zeiten.

Information:

Die Folgen werden täglich um 18:30 Uhr auf www.residenztheater.de veröffentlicht.

Artikel 4 von 6