Zur Anziehungskraft von Sean Connerys Leinwand-Persona gehörte stets eine Ahnung von Gewalt, die nur knapp unter der Oberfläche lauert. In keiner Rolle hat er das mehr thematisiert als in „Sein Leben in meiner Gewalt“ („The Offence“, 1973) – einem Herzensprojekt, das er als Belohnung für „Diamantenfieber“ produzieren durfte: Im Verhörraum findet man so etwas wie die Wahrheit, sagt er da als Polizeikommissar. Und prügelt kurz darauf einen Kinderschänder-Verdächtigen tot. Der Ausflug von Hollywood-Meister Sidney Lumet ins sozialrealistische, britische New Cinema ist das erschreckende Porträt eines Mannes, der längst die Beherrschung verloren hat über die obsessiven, sadistischen Bilder in seinem Kopf – teils Trauma, teils Wunsch. Und der trotzdem alle wegstößt, die helfende Nähe bieten wollen, der die Selbsterkenntnis vernichten muss. Connery in aller Rauheit, Verletzlichkeit, Größe! wil