Eine kunstvolle Collage mit Schnipseln aus Henry Purcells „King Arthur“ und „A Fairy Queen“ sowie Claudio Monteverdis „Il Ballo delle Ingrate“ (aus „Madrigali Guerrieri et Amorosi“) bot die Bayerische Staatsoper ihren coronabedingt ausgesperrten Freunden nun wieder als Stream.
Das zweite Montagsstück, „Ballo Barocco“, entpuppte sich als ein höchst ästhetisches Mini-Gesamtkunstwerk.
Das handverlesene, kleine Instrumental-Ensemble des Staatsorchesters (mit Theorbe und Orgelpositiv) brachte unter der Leitung von Chad Kelly am Cembalo die frühbarocken Klänge aus England und Italien zum Funkeln: mit herrlichen Barocktrompeten und trockenem Paukenschlag. Der feine Klang der beiden Geigen und der Bratsche wie auch der sanfte Ton der Theorbe fügten sich angenehm ein in die Gefühlswelt der Sänger.
In Klage, Abschied, Erweckung oder in hymnischem Lobpreis (der Natur wie der Liebe) offenbarten die vier Solisten sicheres Stilgefühl: Emily Pogorelc punktete mit glitzerndem Silberton, Corinna Scheurle mit beweglichem Mezzo, Caspar Singh mit präzise geführtem Tenor und Bass, Martin Snell in der kernigen Baritonlage. Letzterer war der Charakterkopf im Verein mit den Jungen, die wie in einem intimen Kammerspiel agierten. So entstand viel Spannung, die durch eine dezent abgestimmte, farbige Lichtregie noch intensiviert wurde.
Im Stream
Das Montagsstück steht heute ab 19 Uhr unter www.staatsoper.de 30 Tage lang als Video-on-Demand zur Verfügung. Ein 24-Stunden-Ticket ist ab 4,90 Euro erhältlich.