Schon wieder was von Elvis! Man kann die Taktung der Wiederveröffentlichungen mit Material des King of Rock ’n’ Roll übersättigend finden – nur ist das meiste davon eben hervorragender Stoff. Diesmal also die Nashville-Sessions von 1970. Das Lustige ist, dass seinerzeit auch die Kritik zwiegespalten reagierte. Presley hatte zwar 1969 ein tolles Comeback hingelegt, aber er weigerte sich, mit dem Zeitgeist zu gehen (so wie er 1964 schon die Beatles doof fand) und Lieder von aktuellen Singer-Songwritern oder Rockbands aufzunehmen. Er kombinierte lieber wild Country, Rock ’n ’Roll, Balladen und alte Standards. Die Sessions klingen schon dank der famosen Studio-Musiker Nashville Cats hervorragend. Vor allem aber wegen Elvis selbst, der den Cats freien Lauf ließ und nach Gusto einstieg. Auf vier CDs oder auf Doppel-LP sind alternative Fassungen der damals veröffentlichten Songs zu hören – etwa eine ruppige Version von „Whole lotta Shakin’ going on“ und „Bridge over troubled Water“, das der King sich als emphatischen Gospel zu eigen macht. lö