So richtig wollte die Plattenfirma United Artists sich nicht bekennen zu Motörhead. Die Band war gerade erst gegründet worden von Lemmy Kilmister, dem vormaligen Bassisten der britischen Space-Rocker „Hawkwind“ – bei denen war er rausgeworfen worden, weil die Polizei ihn beim Grenzübertritt von den USA nach Kanada mit Amphetaminen erwischt hatte. Nun wollte Kilmister im Trio-Format alte Rock’n’Roll-Tugenden wieder aufleben lassen. Die Sessions, die 1975 unter der Ägide der Produzenten Fritz Fryer und Dave Edmunds entstanden waren, ließen die Plattenfirma allerdings ratlos zurück. Was sollte der Krach? Erst als Motörhead auf einem anderen Label Erfolg hatten, schob man eilig das „verlorene“ Debüt „On Parole“ nach – jetzt ist es um Bonus-Titel ergänzt wiederveröffentlicht worden. Die Platte klingt recht dünn – aber großartig. Weit weniger heavy, eher runtergerotzter Bluesrock, zeigt sie das Erbe, das Lemmy antreten wollte. Was gäbe man, hätte man „On Parole“ „City Kids“ und „Motörhead“ seinerzeit in einem Pub gehört… lö