Kürzungen von unvollendeten Romanen haben einen Haken: Der ohnehin ungefestigte Zusammenhang geht durch die Auslassungen zusätzlich verloren. Auch wenn der großartige Schauspieler Richard Lauffen eine wunderbare fünfeinhalbstündige Lesung dieses zusammengestrichenen Textes hinlegt: Flauberts Wissenschaftsgläubigkeitssatire hat also durchaus ihre Schwächen. Trotzdem ist diese im Nachlass des französischen Romanciers entdeckte Geschichte über die Pariser Büroangestellten Bouvard und Pécuchet reizvoll und lehrreich. Diese kaufen sich einen Besitz auf dem Land, legen im Herrenhaus ein Museum für Archäologie, Geschichte, Geologie, Botanik und andere Fächer an und entdecken über die Beschäftigung mit der Literatur die Liebe und die Religion. Das ist sehr informativ und angenehm zu hören, endet aber zu abrupt. hilo