Braucht es das wirklich? Noch eine Weihnachtsplatte? Im Falle von Rebekka Bakkens „Winter Nights“ lautet die Antwort: unbedingt! Bakken, eine Sängerin, die sich dagegen wehrt, in die Nische „Jazz“ verbannt zu werden, präsentiert hier wunderbar und luftig arrangiert ein paar Juwelen, die endlich zu ihrem Recht kommen. Das totgenudelte „Last Christmas“ etwa entpuppt sich in Form einer getragenen Pianoballade befreit von Synthie-Gebimmel als wunderschöne Melodie. Und auch dem an sich unverwüstlichen Pogues-Klassiker „Fairytale in New York“ gewinnt Bakken mit ihrer seelenvollen Interpretation neue, faszinierende Nuancen ab. Es ist natürlich Zufall, aber diese intimen, hauchzarten Versionen von Weihnachts-Standards passen in eine Zeit, in der alles etwas anders ist als sonst. Zu diesen Liedern kann man tatsächlich besinnliche Festtage verbringen ohne Geschenke- oder Fressterror. zg