Die Aufzählung der großen Leinwand-Draculas lautet: Bela Lugosi, Christopher Lee, Gary Oldman. Dabei hätte sich Frank Langella einen Platz redlich verdient. Sein Vampirfürst in John Badhams opernhaftem „Dracula“ (1979) ist kein Monster, sondern tragischer Verführer, ein Befreier weiblicher Lust – gegen Van Helsing & Co. als Kräfte der Repression. Basis: die Theaterversion, die Romanschauplätze und Figuren teleskopiert, rearrangiert. Badham wollte als Hommage an Edward Goreys Bühnenbild und an Schwarz-Weiß-Filme eigentlich eine fast monochrome Palette. Er setzte diese dann für alle bisherigen Heimvideo-Ausgaben durch. Nun endlich gibt’s HD-restauriert in einer „Cinema Edition“ (mit ergiebigen Extras) auch die farbsatte Kinofassung. Sie betont weniger das halbtote Dasein im Schatten, sondern die viktorianische Opulenz – und mit warmen Hauttönen das pulsierende Leben der Leiber unter allem Dekor. wil