Pop-Literatur trifft auf Geschichte. Geht das? Alexa Hennig von Lange gelingt es. In ihrem neuen Roman wählt sie als Heldin Johanna von Kastilien. Sie heiratete 1496 Philipp den Schönen, seines Zeichens Habsburger und Herzog von Burgund. Die beiden sollen stark ineinander verliebt gewesen sein, doch Philipps zahlreiche Affären machten Johanna rasend vor Eifersucht. Nach Philipps Tod stritt sie um ihren Machterhalt und wurde schließlich interniert. War Johanna wahnsinnig? Im Roman wird sie in die Isolation getrieben. Es sind die Machtmenschen um sie herum, die die Fürstin zur Wahnsinnigen stilisieren, um ihrer Herr zu werden. „Johanna wollte nicht Königin werden. Es war reiner Zufall, dass es sie getroffen hatte. Oder ein Fluch.“ Diesen Fluch beschreibt die Autorin in zeitgemäßer Sprache. Ihrem literarischen Polit- und Liebesdrama folgt man als Leser gerne. apt