Der Geiger Ivry Gitlis ist tot. Der aus Israel stammende Künstler ist an Heiligabend in Paris im Alter von 98 Jahren gestorben. Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron würdigte die Verdienste von Gitlis und nannte ihn einen der größten Violinisten seiner Zeit. Der in Haifa geborene Künstler war nicht nur in der Klassik, sondern auch in anderen Genres wie dem Jazz zu Hause. Darüber hinaus hat er auch für die Rolling Stones oder den Chansonnier Léo Ferré gespielt. Mitte der Fünfzigerjahre hatte er die großen Violinkonzerte auf Platte eingespielt. In diesen Jahren wurde Gitlis auch zum engagierten Anwalt der neuen Musik. Seine Konzerte hatten Kultstatus in den intellektuellen Pariser Existenzialistenkreisen.
Mehrere Buchverlage sollen angesichts der Pandemie zusätzliches Geld vom Bund bekommen. Alle 103 Träger des Deutschen Verlagspreises erhalten eine Sonderprämie von je 5000 Euro, wie die Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) mitteilte. Dafür stünden 515 000 Euro aus dem Kulturetat zur Verfügung. Gerade kleinere und unabhängige Verlage würden Talente abseits des Massengeschmacks aufspüren und ihnen ein Sprungbrett bieten, oft mit einem hohen unternehmerischen Risiko. Deshalb seien sie von den Folgen der Pandemie besonders hart getroffen.
Mit der Sammlung Berggruen soll eine der wichtigsten Kollektionen mit Werken der klassischen Moderne auf internationale Promotionstour gehen. „Wenn das Museum Berggruen in die Sanierung geht, wollen wir mit der Sammlung werben“, sagte der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Hermann Parzinger. „Wir haben mit der Familie besprochen, dass diese großartige Sammlung durch die Welt tourt, es gibt schon Pläne mit Japan und China, so können wir sie noch bekannter machen.“ Die Sammlung geht auf den aus Berlin stammenden Kunsthändler und Sammler Heinz Berggruen (1914-2007) zurück. Als Abkömmling einer jüdischen Familie floh er 1936 vor den Nazis in die USA. Nach dem Krieg begründete er in Paris eine Galerie und wurde zu einem der führenden Kunsthändler. Mit vielen Künstlern war er befreundet und sammelte ihre Werke. Zur Sammlung gehören mehr als 120 Werke von Pablo Picasso, etwa 70 Arbeiten von Paul Klee sowie Werke etwa von Henri Matisse, Alberto Giacometti, Georges Braque und Paul Cézanne. „Ich glaube, dass man sich eine bessere Werbung für die Kunststadt Berlin, für die Nationalgalerie, für das Museum Berggruen gar nicht wünschen kann“, sagte Parzinger. Die Institution ist Teil der Nationalgalerie, die wie alle Staatlichen Museen Berlins zur Stiftung gehört. Das Museum Berggruen residiert im westlichen Stülerbau gegenüber dem Charlottenburger Schloss. Die anstehenden grundlegenden Sanierungsarbeiten sind noch nicht terminiert.