Wer im Augenblick seine Reise- und Wanderlust aufsparen muss, wird dieses Büchlein in vollen Zügen genießen – und die anderen Leser auch. Sigrid Damm hatte den Text bereits 2002 veröffentlicht; er ist also historisch und zeitlos zugleich. Die politischen Ereignisse erscheinen uns wie ein fernes Gemurmel; die Natur, das Gehen, das Dasein nah am Wasser, im Schnee, im Licht war, ist und wird sein. Die Autorin und ihre zwei Söhne wanderten im Land der Samen – aber nicht zusammen. So laufen im Buch zwei Linien quasi parallel: die der „Wanderin“ und die des „Wanderers“, in dem Damm das Erleben ihrer Söhne verdichtet hat. Alles zusammen ist mit einer großen Liebe zu Lappland geschrieben, mit Demut vor der Natur und einer klugen Selbstreflexion. So kann man mitgehen, miterleben und die autobiografische Skizze Sigrid Damms bewundern. sida