Nach mehr als 130 Film- und Fernsehrollen hat Robert Duvall (Foto: Evan Agostini/Invision via AP/dpa) noch lange nicht genug. Der Hollywood-Star, der an diesem Dienstag 90 Jahre alt wird, sagte erst kürzlich eine weitere Rolle zu. Er soll im Sportdrama „Hustle“ mitmischen. „Ich bin immer noch für neue Dinge zu haben“, erzählte er im Interview der US-Zeitschrift „Cowboys and Indians“. Zugleich schwärmte er von seinen alten Western-Rollen. Neben John Wayne spielte er 1969 in „Der Marshal“ den Banditen Ned Pepper, ein Millionenpublikum kennt ihn aus der Serie „Weg in die Wildnis“.
Der in San Diego geborene Sohn eines Admirals zog mit der Familie viel um. Nach dem eigenen Militärdienst Mitte der Fünfziger studierte er in New York am Neighborhood Playhouse, zeitweise teilte er sich mit Dustin Hoffman eine Wohnung. Nach Broadway-Rollen gab Duvall 1962 sein Filmdebüt als Sonderling Boo Radley in dem Rassismusdrama „Wer die Nachtigall stört“. Die erste von sieben Oscar-Nominierungen holte er als angenommener Sohn von Vito Corleone (Marlon Brando) und Mafia-Anwalt Tom Haden in „Der Pate“ (1972). Die nächste Oscar-Chance kam als durchgeknallter Lieutenant Colonel Kilgore, der in „Apocalypse now“ Napalm-Angriffe fliegt, dann für das Melodram „Der große Santini“ als brutaler Marine-Pilot und Familienvater. 1983 gewann Duvall schließlich die Trophäe mit der Rolle des alkoholsüchtigen Country-Sängers Mac Sledge in „Das Comeback der Liebe“ („Tender Mercies“). Im Filmdrama „Apostel!“ (1997) spielte er nicht nur die Oscar-nominierte Hauptrolle eines von der Polizei gesuchten Predigers – Duvall war auch als Regisseur, Autor und Produzent an Bord. Zu Recht war der Star in seiner Glanzzeit als „Hollywoods Chamäleon“ bekannt. BARBARA MUNKER