Witwe Pauline Pittelkow hat ein Verhältnis mit einem alten, alleinstehenden Grafen, der ihr finanziell beispringt und ihre Räume auch dazu benutzt, um kleine Gesellschaften zu geben. Als er einmal seinen Neffen mitbringt und verlangt, dass Paulines Schwester, die junge und unschuldige Näherin Stine, an der kleinen Feier teilnehmen soll, ist die Tragödie da: Die beiden jungen Leute verlieben sich. Stine lehnt den Heiratsantrag des jungen Grafen ab, weil sie ihn wirklich liebt und weiß, dass sie für ihn nicht standesgemäß ist. Der lebensuntüchtige und kränkliche Adelige nimmt Gift – nicht nur aus Liebeskummer, sondern auch aus einer schon lange bestehenden Todessehnsucht heraus. Gert Westphal liest Fontanes Klassiker kongenial, einfühlsam mit Berliner Schnauze und viel Herz. Das muss man gehört haben. hilo