Man ist versucht, sich erst die Augen und dann die Ohren zu reiben. Noch ein Cadillac-Three-Album? Im Februar erschien „Country Fuzz“ mit großem Bahnhof und zeigte das Trio von seiner countryrockigen Seite, die bisweilen arg in Richtung Radiotauglichkeit ausschlug. Nun schleicht sich „Tabasco & Sweet Tea“ leise auf den Plattenteller und kommt dafür mit einem anderen, deutlich explosiveren Sound daher: funkiger Rhythm’n’Blues, vorwärtsgebracht durch furztrockene Hip-Hop-Beats. Es drängt sich der Gedanke auf, dass Jaren Johnston (Gitarre, Gesang), Neil Mason (Schlagzeuger) und Kelby Ray (Lap Steel) weniger auf Sinn- oder Stilsuche sind, als dass sie einfach Lust auf verschiedene Musikstile haben. Ahnend, dass das nächste Album genauso gut Heavy Metal oder Rap mit Südstaaten-Akzent sein kann: „Tabasco & Sweet Tea“ ist eine gewitzte Mischung aus Southern Soul und Rock, an die man sich gut gewöhnen könnte. cu