Es ist noch dunkel, als die junge Jane (Julia Garner) sich ins Büro einer großen Filmproduktion begibt, um ihren stressigen Job als Assistentin eines Branchenmoguls zu beginnen. Für den Rest des langen Arbeitstages wird sie ausschließlich das Licht fahler Leuchtstoffröhren sehen. Und noch so einiges. Kitty Green erzählt vom missbräuchlichen System in der Filmindustrie, vom alltäglichen Übergriff und dem gedankenlosen, aber deshalb noch lange nicht weniger schwerwiegenden Sexismus: nicht platt mit Männerhand auf Frauenhintern, sondern subtil in fein abgestuften Andeutungen, quasi neben dem Bildausschnitt, und mit vielen vom Publikum zu füllenden Leerstellen. Denn Jane, die seit zwei Monaten in der Firma am Schreibtisch sitzt und ansonsten niedere Dienste wie Mittagessenholen tut, sieht genau hin – und mit ihr die exzellent geführte Kamera. ulf