Der Splitter sitzt tief im Kopf: Emma, die Kriegsreporterin, entkommt ihrem Trauma und den Gestalten, die sie im Geist verfolgen, auch nicht auf der idyllischen Schäreninsel. Darunter leidet nicht nur sie, sondern Fanni, ihre adoptierte Tochter, und vor allem ihre Ehe mit Joel. Düster wabern die Nebel der Entfremdung durch Ina Westmans Roman. Mal lässt sie die hilflose Emma, mal den zwischen Verzweiflung und Wut zerrissenen Joel erzählen. Beide bleiben lange in diesem Sumpf stecken. Einzig die kleine, aus Afrika stammende Fanni entwischt in Gesprächen mit ihrem (selbst längst verstorbenen) Großvater der ewigen Tristesse, indem sie die wirklich wichtigen Dinge an- und ausspricht: Tod, Trauer, Herkunft, Liebe und den Sinn des Lebens. mbl