Ihre luftigen Aquarellbilder scheinen so gar nicht zu dieser Geschichte zu passen. Und dennoch hat Judith Vanistendael gut daran getan, diesen Kontrast bewusst zu setzen. Die belgische Autorin und Zeichnerin erzählt von Penelope, die ein schönes, ruhiges Leben in Brüssel hat – aber nichts davon genießen kann. Denn da ist ihr Job als Chirurgin, der sie immer wieder zu Hilfseinsätzen nach Aleppo führt, wo sie unter Todesgefahr die Opfer des syrischen Bürgerkriegs zu retten versucht. Diese Arbeit verfolgt Penelope im Wortsinn. Dennoch mag sie nicht davon lassen. Vanistendael, Jahrgang 1974, gelingt es, mit viel Empathie von diesen „zwei Leben“ zu berichten. Sie zeigt, warum ihre Titelfigur die Missionen nicht aufgeben kann. Sie macht aber auch deutlich, was das Engagement für die Familie und Penelope selbst bedeutet. Gut geschrieben, wunderbar gezeichnet. leic