CD/VINYL Dunkle Seiten

von Redaktion

Hervorragend (((((

Man hat seine liebe Pein mit diesem Album. An sich wäre es Anlass zum uneingeschränkten Jubel. Es ist fantastisch, eines der besten von Ryan Adams. Zwar kommt es nicht heran an das Debüt „Heartbreaker“ (2000) oder „Gold“ (2001). Selten jedoch zeigte sich der Songwriter und Poet, der sich mit Conor Oberst den zweifelhaften Titel „Schmerzensmann des Folk“ teilen darf, derart hüllenlos wie auf dem 17. Album. Es befasst sich mit den dunklen Seiten der Liebe und dem Tod von Bruder Chris. Tief schürfte der 46-Jährige in seiner Seele und goss Trauer, Ängste und allerlei Dämonen in elf Songs, deren ehrliche und verzweifelte Texte nicht der einzige Grund sind für eine ungute Gänsehaut beim Hören. Es ist auch das erste Lebenszeichen, seit im Zuge der MeToo-Debatte sieben Frauen Missbrauchsvorwürfe gegen Adams erhoben haben. So erhalten Songs wie „I’m sorry and I love you“ eine weitere Dimension.  cu

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