Sie sind die Sau der Saison – also: die durchs Dorf getriebene. Nicht nur die leicht erregbare britische Musikpresse überschlägt sich vor Lob für das Debütalbum der Londoner Band Black Country, new Road, die Platte stieg gleich auf Nummer vier der englischen Charts. Und das mit sechs vergleichsweise langen Stücken sowie einer Mischung aus Kunstpunk, Progrock und Klezmer. Der Lorbeerkranz ist berechtigt, auch wenn (eher: eben weil) das durchaus anspruchsvolle Musik ist, mit Tempo- und Stimmungswechseln zuhauf – nichts für den Nebenbeikonsum. Los geht’s mit einem Instrumental, aber das merkt man auch erst, als Sänger Isaac Wood im zweiten Song einsetzt. Jeder Einzelne des Septetts kann mühelos im Rampenlicht bestehen – sei es mit Art-Blakey-Trommelwirbeln, nervös zuckenden Gitarrenfiguren oder hingetupfter Geige. Dazu Woods Organ, das zittrig und doch selbstbewusst klingt. Sehr spannend! Eine Platte, die mit jedem Hören wächst – bis sie einem ans Herz gewachsen ist. lö