Richard Brooks war seiner Zeit meist voraus. Filme wie „Die Katze auf dem heißen Blechdach“ griffen Themen auf, für die Hollywood noch kaum reif schien. Früh gab er auch Western eine düstere Wendung. Auf seine alten Tage wurde er aber nostalgisch. „700 Meilen westwärts“ („Bite the Bullet“, 1975) spielt zwar 1906 in einem bereits von Kapital und Medien erschlossenen Wilden Westen. Und zu den Helden zählen auch eine Frau (Candice Bergen) und ein Mexikaner. Doch als rundum das Genre vietnambedingt apokalyptisch wurde, feiern hier die alten, weißen Männer ein letztes Hurra. Beim Ausdauer-Pferderennen ostwärts (sic!) bewähren sich die Veteranen-Cowboys (Gene Hackman, James Coburn), bringen dem Heißsporn (Jan-Michael Vincent) Respekt bei. Und versöhnen sich halbwegs mit der US-amerikanischen Siegbesessenheit. wil