Der 13-jährige Zoro (Mert Dincer) hat schon eine lange Reise hinter sich, als er mit Mutter und Schwester in einem Flüchtlingsheim im Schwäbischen eintrifft. Der aufgeweckte Bub kommt schnell zurecht. Schule, Freunde – es läuft nicht schlecht. Doch Zoro kann sich nicht darüber freuen. Zu groß sind die Sorgen um seinen Vater, der nach wie vor in einem Camp an der ungarischen Grenze vegetiert. Als er erfährt, dass der Knabenchor der Gemeinde zu einem Gesangswettbewerb nach Ungarn fährt, setzt Zoro alles daran, mitsingen zu dürfen. Auch wenn er mit dessen Leiterin (Andrea Sawatzki) nicht klar kommt. Regisseur Martin Busker bemüht sich in seinem temporeichen Spielfilm, Komödie mit ambitioniertem Drama zur Lage von geflüchteten Jugendlichen zusammenzuspannen. Das klappt in manchen Szenen sogar ganz gut, sorgt letztlich allerdings für eine gewisse Beliebigkeit. Mert Dincer als Macho-Zwerg ist auf alle Fälle eine echte Entdeckung. ulf