Was Künstler schon immer wussten: Unsere Gabe, Natur tief zu empfinden, ist wichtig – für uns selbst. Deswegen sind die ältesten Gottheiten meist Naturphänomene wie Erde, Meer, Donner oder Fruchtbarkeit. Heute gehen wir wandern oder gar zum Waldbaden oder Bäume-Umarmen. Dass das ein großes Bedürfnis stillt, macht nicht nur die aktuelle Seuche deutlich. An den kunstbegeisterten Natur- und den naturbegeisterten Kunstfreund richtet sich der Band „Bäume in der Kunst“. Ein hübsches, handliches Bilderbuch, das mit Erläuterungen – kurz auf einer Seite – oder noch kürzer mit Zitaten aufgelockert ist. Belehrt soll hier niemand werden; es geht um den stillen Genuss, ganz ohne ästhetische Herausforderung irgendeiner irritierenden Kunst. Es findet sich meist Realistisches: von der schneeverkrusteten Fichte im Mondschein von Iwan Schichkin bis zu Georgia O’Keeffes ebenfalls nächtlichem Blick auf eine Goldkiefer von unten. sida