Nach der unbeabsichtigten Verunstaltung eines etwa 400 000 Dollar (rund 336 000 Euro) teuren Acrylgemäldes bei einer Ausstellung in Seoul hat sich der Co-Organisator gegen eine Entfernung der Farbkleckse ausgesprochen. Viele Menschen hätten in den Sozialen Netzwerken kommentiert, die Kleckse sähen „wie ein Teil des Kunstwerks“ aus, sagte die Managerin des Ausstellers Content Creators of Culture, Son Jiyoon, am Montag in der südkoreanischen Hauptstadt.
Ihr Unternehmen wolle den US-amerikanischen Graffitikünstler JonOne – mit bürgerlichem Namen John Andrew Perello – davon überzeugen, von der Forderung nach einer Restaurierung seines Gemäldes „Untitled“ abzusehen. „Die Restaurierung kostet etwa zehn Millionen Won.“ Umgerechnet sind das 7500 Euro.
Ein junges Paar hatte das sieben mal 2,36 Meter große Gemälde Ende März mit einigen Pinselstrichen in dem Glauben bekleckst, dass es sich um ein unfertiges Bild handele, an dem man mitwirken könne. Zum Ausstellungsarrangement in dem Kaufhaus Lotte World Mall im Süden von Seoul gehörte, dass vor dem ungerahmten Bild Farbtöpfe und Pinsel standen. Dass die beiden jungen Leute das Bild beklecksten, wurde von Überwachungskameras festgehalten. Die beiden hätten wohl den Hinweis übersehen, das Bild nicht zu berühren, sagte Son.
Die Frage, ob das Gemälde restauriert werden soll, hängt laut Son vom südkoreanischen Besitzer des Werks ab. „JonOne will nicht, dass das Paar dafür bezahlt.“ Das Gemälde sei zwar versichert, doch fordere die Versicherung, dass das Paar zahlt. Das Bild, das JonOne vor fünf Jahren in Seoul gemalt habe, sei nach der Fertigstellung verkauft worden. Die Ausstellung „Street Noise“, bei der das Bild gezeigt wird, soll trotz des Zwischenfalls fortgesetzt werden. dpa