Wir spielen doch

von Redaktion

Kultur in der Schweiz erlaubt – Erl kündigt neuen „Ring“ an

Es ist ein mühsamer Weg, doch die Schweizer Kulturszene tastet sich aus dem Lockdown. Ab diesen Montag dürfen Veranstaltungen dort wieder stattfinden – allerdings unter Einhaltung von Schutzmaßnahmen. Im Freien sind maximal 100 Besucherinnen und Besucher erlaubt, in Innenräumen nur 50. Ob das reicht, damit auch Privatveranstalter wieder rentable Termine anbieten können, wird jedoch bezweifelt. Die öffentlich finanzierten Häuser haben es hier bedeutend leichter.

„Wir gehen ein Risiko ein. Es ist aber vertretbar für unsere Gesellschaft“, begründet der Schweizer Gesundheitsminister Alain Berset die Öffnungsstrategie. Einige Institutionen wie das Opernhaus Zürich oder das dortige Schauspielhaus halten sich bis Anfang Mai zurück. Das Theater St. Gallen dagegen bringt am 20. April eine Neufassung von Shakespeares „Lear“ vor Publikum heraus. Das Tonhalle Orchester Zürich kündigt für die kommenden zwei Wochen neun Konzerte „in großer symphonischer Besetzung“ an.

Im Nachbarland Österreich hofft man unterdessen auf den Sommer. Die Tiroler Festspiele in Erl haben zum Beispiel am Freitag versichert, dass sie wie geplant mit einer Neuinszenierung des „Ring des Nibelungen“ in der Regie von Brigitte Fassbaender (Foto: Frank Leonhardt/dpa) starten. Am 10. Juli soll „Das Rheingold“ im Passionsspielhaus Premiere haben. Es dirigiert Erik Nielsen.

Bereits einen Tag zuvor kommt im Festspielhaus Humperdincks „Königskinder“ heraus. Sogar ein neuer „Lohengrin“ wird ins Visier genommen, der am 23. Juli erstmals gezeigt wird. Dies überrascht dann doch – für diese Wagner-Oper ist schließlich ein großer Chor notwendig. Der Erler „Ring“ soll bis 2023 vervollständigt werden.  th

Artikel 6 von 11