Dass sie es wagte, einen Roman zu schreiben, war eine Sensation. Isabel Allende, 1942 in Lima geboren und im chauvinistischen Chile der Fünfziger aufgewachsen, wurde früh gelehrt, dass eine Frau keine große Kunst fertigen kann. Das Große war den Herren der Schöpfung vorbehalten. So hat sie es bei ihrer Mutter gesehen: Die hatte malerisches Talent, durfte dies aber nur hobbymäßig ausüben. Der Tochter gelang, was der Mutter verwehrt war: Allende wurde durch ihren ersten und gleich weltberühmten Roman „Das Geisterhaus“ (1984) zu einer Autorin, die von ihrer Kunst leben kann. Und streitet ohne Unterlass für die Rechte der Frauen. Dafür, dass sie den Weg gehen, den sie gehen möchten. „Was wir Frauen wollen“ ist ein autobiografischer Blick zurück, der jungen und alten Frauen Mut macht. Allende ist heute, mit 78, mit sich im Reinen, ihrer weiblichen Stärke bewusst. Inspirierend. kjk