IN KÜRZE

Seuche behindert Provenienzforschung Trauer um Komponist Steinman

von Redaktion

Die coronabedingten Einschränkungen in den Museen erschweren die Provenienzforschung, also die Herkunftsrecherche zu Objekten in den Sammlungen. Der Dresdner Kunsthistoriker Gilbert Lupfer, Vorstand beim Deutschen Zentrum Kulturgutverluste (Magdeburg), sieht sie „momentan stark behindert“. Abstand und Zugangsbeschränkungen in Büros seien eine Herausforderung, im Homeoffice seien nur Datenpflege und Bildbearbeitung möglich. „Und wichtige externe Archive, für die Recherche etwa im NS-Bereich unverzichtbar, sind schwerer zugänglich.“ Dabei ist laut Lupfer das Bewusstsein für die Aufgabe bei öffentlichen Institutionen in der Vergangenheit gewachsen. Das zeige sich auch im Interesse am „Erstcheck“-Angebot des Zentrums, dem national und international zentralen Ansprechpartner zu unrechtmäßigen Entziehungen von Kulturgut in Museen, Bibliotheken und Archiven. Damit können sich kleinere Institutionen einen groben Überblick über ihren Bestand verschaffen. Das wird laut Lupfer in Bayern, Brandenburg, Sachsen-Anhalt oder Thüringen genutzt. Seit Gründung des Zentrums 2015 wurden 14 Projekte mit rund 530 000 Euro im Bereich NS-Raubgut gefördert. Heuer gingen bis jetzt laut Lupfer über 40 Anträge ein, „und auch für den Herbst zeichnet sich eine ähnliche Dimension ab“.

Der Komponist Jim Steinman, der etwa für Meat Loaf, Barbra Streisand, Céline Dion und Bonnie Tyler schrieb, ist im Alter von 73 Jahren gestorben. Der US-Amerikaner war durch die Zusammenarbeit mit Meat Loaf berühmt geworden, gemeinsam produzierten sie unter anderem das Album „Bat out of Hell“ (1977), das sich bis heute millionenfach verkauft hat. 1997 holte Steinman einen Grammy für seine Mitarbeit am Album „Falling into You“ von Céline Dion. Im selben Jahr feierte das Musical „Tanz der Vampire“ Premiere. Die rockig-opernhafte Musik zu dem Bühnenstück nach Roman Polanskis Film stammt ebenfalls von Steinman.

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