Der Chef selbst denkt sich die Sache als „utopischen Raum“, auch als „Traum einer Gesellschaft“. Hehre Worte von Jossi Wieler, gewiss. Doch wer sich diese Doku gönnt, der erfährt: Die Stuttgarter Staatsoper muss dem schon ziemlich nahe kommen. „Das Haus der guten Geister“ ist mehr als ein Blick hinter die Kulissen. Und es ist auch mehr als die simple Beobachtung der Proben für Tschaikowskys „Pique Dame“. Man erfährt vielmehr von der besonderen, offenen, lockeren Arbeitsatmosphäre an diesem Ausnahmehaus, die Kunst wirklich als inspirierenden Freiraum begreift und Scheitern als Chance nimmt. Auch deshalb ist Stuttgart so modern: weil es längst Abschied genommen hat von einem fürstlichen Intendantenmodell. Aus einer verschworenen Gemeinschaft heraus entsteht hier eine Inszenierung. Ein Lehrfilm – in jeglicher Hinsicht. th