„Veneland“ ist ein wunderbares Beispiel: Im Jahr 1977 wurde der Vergnügungspark in Venedig eröffnet – und vier Jahre später schon wieder zugesperrt. Völlig überraschend. Seitdem verfällt das Areal, dient vielleicht mal als Filmkulisse. Vor allem aber erobert sich die Natur „Veneland“ Stück für Stück zurück. Das sieht morbide aus und zugleich wunderschön. Der Fotograf Stefan Hilden hat zusammen mit dem venezianischen Künstlerkollektiv „Organico“ die blinden Flecken in der Venedig-Wahrnehmung aufgespürt und blickt für dieses Buch hinter die Kulissen der italienischen Touristenmetropole. Seine Aufnahmen durchweht Trauer, Vergänglichkeit, aber auch das pralle Leben, erholsame Ruhe und Freude. Besonders anrührend sind Hildens Begegnungen mit den Menschen, etwa dem „Wächter des Verfalls“ in „Veneland“, der einst beim Vergnügungspark angestellt war. Über ihn und einige andere hätte man gern mehr erfahren. leic