Die Münchnerin Gerda Angerpointner, Mitte Vierzig, geschieden, boxt sich resolut durchs Leben. Egal ob als Besitzerin ihres eigenen Taxis mit nicht immer ganz einfachen Fahrgästen oder im Privatleben, Gerdi lässt sich nichts vormachen oder vorschreiben – und hat immer das letzte Wort. Gerade in Zeiten von Produktionen, die immer hochglänzender werden und mit der Realität der Zuschauer praktisch keine Berührungspunkte mehr aufweisen, sticht Michael Verhoevens Sechsteiler „Die schnelle Gerdi“ aus heutiger Sicht heraus wie ein Rohdiamant. Geschickt rückt er neben seiner liebenswert in Szene gesetzten Titelheldin, großartig gespielt von Senta Berger, immer wieder das kleinbürgerliche Milieu Münchens in den Mittelpunkt der Serie. Eine Perspektive, die bis heute frisch und originell und in manchen Momenten geradezu revolutionär wirkt. ulf