Man sagt Iren eine besondere Gabe fürs Geschichtenerzählen nach. Dann ist „Der Duft von wildem Thymian“ der Beweis, wie fern der New Yorker John Patrick Shanley („Mondsüchtig“) seinen Wurzeln ist. Er adaptiert sein Broadway-Stück – eine altmodische Mär von uneingestandener Liebe zweier Nachbarskinder (Jamie Dornan, Emily Blunt) und dem Vererben einer Farm. Das Scheitern des Films ist schwer zu beschreiben – zu rätselhaft, was er überhaupt will. Sicher keinen Naturalismus. Aber was ist bewusster Witz, was unfreiwillige Komik? Was Irland- und Liebeskomödie-Klischee, was Parodie? Theatralisch die Dialoge, schräg die Akzente im O-Ton (Christopher Walken als Ire!). Und was liebenswürdige Verschrobenheit sein soll, wirkt oft soziopathisch. Immerhin mit – etwa der Erklärung für Dornans Verklemmtheit – geradezu surrealen Gipfeln. wil