Pause, Ruhe oder Schlaf sind längst Fremdworte für den alleinerziehenden Vater Andi (Jannis Niewöhner). Der ehemalige Boxer verdingt sich als Tagelöhner auf Baustellen, um mit seinen drei Kindern von zwei Müttern über die Runden zu kommen. Das Geld fehlt. Der Stress ist groß, Andis Jähzorn mitunter auch. Um eine Zwangsräumung und damit den Verlust des Sorgerechts zu vermeiden, klaut er dem Freund seiner Ex mehrere tausend Euro. Die Sache fliegt auf, und alles wird noch schlimmer. Der Debütfilm von Barbara Ott spart nicht an ernüchternder Kulisse und drastisch-deprimierenden Momenten. Doch dank der innovativen Kamera-Arbeit von Falko Lachmund und dem großartigen Jannis Niewöhner in nahezu jeder Szene ist dieser Film mehr als ein düsteres Plattenbau-Sozialdrama – nämlich das packende Porträt eines modernen Mannes. ulf