IN KÜRZE

Ehrenpalme für Jodie Foster „Mein Kampf“ auf Französisch Booker Prize für französischen Autor

von Redaktion

Die US-Schauspielerin und Regisseurin Jodie Foster (58, Foto: Stringer/dpa) erhält beim diesjährigen Filmfestival von Cannes die Goldene Ehrenpalme. Damit werde eine brillante Karriere gewürdigt, eine einzigartige Persönlichkeit und ein diskretes, aber starkes Engagement für wichtige Themen unserer Zeit, teilte die Festivalleitung mit. Foster, die für ihre Leistung in „Angeklagt“ und „Das Schweigen der Lämmer“ mit dem Oscar als beste Darstellerin ausgezeichnet wurde, gehört zu den Stammgästen in Cannes. Erstmals nahm sie als 13-Jährige an dem Festival teil. Damals spielte sie in „Taxi Driver“ von Martin Scorsese mit, der 1976 die Goldene Palme gewann. Cannes sei ein Festival, das ihr Leben entscheidend beeinflusst habe und dem sie viel verdanke, wurde die Schauspielerin zitiert. Foster soll die Filmfestspiele am 6. Juli auch eröffnen. Jurypräsident ist der US-amerikanische Regisseur Spike Lee. Das Festival dauert bis zum 17. Juli.

In Frankreich ist nach rund zehnjähriger Arbeit „Mein Kampf“ in einer kritischen Ausgabe erschienen. Auf dem Cover des rund 1000 Seiten langen Werkes taucht weder der Name Adolf Hitler noch der Originaltitel auf. Der Pariser Verlag Fayard beschreibt seine erschienene Ausgabe von „Historiciser le mal“ („Das Übel historisieren“) als ein Buch gegen die Kampf-und Propagandaschrift Hitlers. Das Werk sei eine kritische Analyse, eine Dekonstruktion Zeile für Zeile des Buches, das leider eine der wichtigsten Quellen zum Verständnis der Geschichte des 20. Jahrhunderts sei, ist auf der Internetseite von Fayard zu lesen. Bei der Veröffentlichung handelt es sich um die Neuübersetzung des Textes, der um einen umfangreichen kritischen Apparat und Notizen erweitert wurde. Die Ausgabe ist in Zusammenarbeit mit namhaften Historikern und Wissenschaftlern entstanden sowie mit dem Münchner Institut für Zeitgeschichte, das bereits 2016 eine kritische Edition von „Mein Kampf“ herausgegeben hat.

Mit „At Night all Blood is black“ (Nachts ist Blut schwarz) hat der franko-senegalesische Schriftsteller David Diop den britischen International-Booker-Literaturpreis gewonnen. In seinem Buch erzählt der 55-Jährige die Geschichte von Senegalesen, die im Ersten Weltkrieg aufseiten der Kolonialmacht Frankreich gegen Deutschland kämpften. Diop ist der erste französische Autor, der den mit insgesamt 50 000 Pfund (58 000 Euro) dotierten Preis gewinnt. Er teilt sich die Auszeichnung und das Preisgeld mit seiner Übersetzerin Anna Moschovakis, die das Werk aus dem Französischen übertrug.

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