Ein raubeiniger Käpt’n (Kim Yoon-seok) in Geldnot und seine eingeschworene Crew verschrobener Kackspechte versuchen sich zur Rettung ihres Fischkutters als Menschenschmuggler. Man ahnt, wo das im Oscar-Kino hinsteuern würde: Erkenntnis, Triumph, Läuterung. „Sea Fog“ (2014) nimmt einen anderen Kurs. Co-Autor ist Bong Joon-ho („Parasite“), und wie immer bei ihm lauern finstere Gefahren in verborgenen Räumen. Im Seenebel kommt den „Helden“ arg der moralische Kompass abhanden. Shim Song-bos Regiedebüt ist nicht makellos: Die Romantisierung einer „Beziehung“ zwischen einem notgeilen Seemann (K-Pop Idol Park Yoochun) und einer Flüchtenden ist grenzwertig. Und gegen Ende gerät alles in zu genrehafte Thriller-Fahrwasser. Trotzdem: Ein toller Mix aus politischen Themen und Unterhaltungskino, wie ihn so derzeit nur Südkorea beherrscht. wil