Der Komponist Georges Aperghis erhält den mit 250 000 Euro dotierten Ernst von Siemens Musikpreis 2021. Mit der Auszeichnung würdigt die Ernst von Siemens Musikstiftung den 75-Jährigen als eine der richtungsweisenden Persönlichkeiten der zeitgenössischen Musik. Sein Lebenswerk stehe quer zu allen Strömungen und widersetze sich schneller Einordnung, begründeten die Preisstifter ihr Votum. Sein Musiktheater zeichne sich durch große Offenheit aus und entstehe häufig im Dialog mit anderen Kunstformen wie Schauspiel, Tanz oder bildender Kunst.
Aperghis wurde am 23. Dezember 1945 als Sohn einer Künstlerfamilie in Athen geboren. Das Komponieren brachte er sich zum Großteil als Autodidakt bei. Sein Schaffen umfasst mehr als 100 Werke, für Solo-Instrumente ebenso wie für Gesang, Kammermusik, Ensemblewerke sowie einige Orchesterwerke. Bekannt sind etwa die „récitations“ für Frauenstimme, die „Jactations“ für Bariton solo von 2001 oder das Stück „Avis de Tempête“. Die Ehrung entgegennehmen will der in Paris lebende Musiker am 17. Februar 2022 in München.
Die Förderpreise 2021 für Komposition gehen heuer an Malte Giesen aus Deutschland, Mirela Ivičević aus Kroatien und an Yair Klartag aus Israel. Die Preisträgerin des Jahres 2020, Bratschistin Tabea Zimmermann, hatte ihre Auszeichnung am Dienstagabend empfangen, im Rahmen eines im Internet übertragenen Konzerts.