Professionell ist es ja nicht, wenn unsereins bekennt: Ich liebe das Volkstheater München. Mein Beweggrund: Es war im Ursprung immer gefährdet wie ein unerwünschtes Kind. Und auch im Laufe seines Lebens war es vom Untergang bedroht. Aber jetzt ist es für die Münchnerinnen und Oberbayern ein Liebling, der nicht nur übern Berg, sondern wunderbar wohlgeraten ist. Und endlich ein richtiges Theater-Domizil bekommt.
Zu danken ist dabei nicht den Intellektuellen der Stadt, nicht einer Bühnen-Elite und nicht der Politik; zu danken ist einer Heldin, Ruth Drexel, und einem Helden, Christian Stückl. Mit Bühnen-Sinnenlust haben sie wie die besten Eltern das Kind genährt, wenn nötig, vor dem Tod gerettet, oft geheilt und sorgfältig für seine Entwicklung gesorgt. Ich habe über die Jahrzehnte wie eine Tante mitgezittert und mich mitgefreut. Jetzt bin ich beruhigt, dass dem Kleinen nichts mehr passieren kann. SIMONE DATTENBERGER