Es war der Ort, an dem er mich fragte, warum ich nicht öfter Schwarz trage. „Das steht dir so gut.“ Wir gingen nicht mal ins Theater, saßen nachmittags im „Meschugge“. Er ein Wasser, wie immer. Ich einen Weißwein, wie öfter. Am Abend kam ich wieder, allein. Auf dem Spielplan: „Romeo und Julia“, ausgerechnet. Carolin Hartmann spielte sich die Seele aus dem Leib – und trieb mir die Tränen in die Augen. Die Sache mit ihm ist längst vorbei. Die Erinnerung an jene verrückt-entrückte Passage im Stück meines Lebens bleibt für immer. Im kunterbunten Sommerkleid denke ich zurück: an dieses Haus, dieses Ensemble, dieses Flair – was für ein Theater! KATJA KRAFT