Das Internationale Auschwitz Komitee hat die Entscheidung der Rostocker Bürgerschaft, ein Konzert des umstrittenen Musikers Xavier Naidoo zuzulassen, kritisiert. „Die Vorgänge um das in Rostock geplante Konzert des Sängers sind ein Musterbeispiel dafür, wie der demokratische Staat und seine Institutionen von diesen Kreisen vorgeführt wird, wenn demokratische Parteien in der Abwehr gegen rechtsextreme und antisemitische Kräfte nicht gemeinsam handeln“, sagte der Vizepräsident des Komitees, Christoph Heubner, am Montag in Berlin. Naidoo sei im Lager rechtsextremer Verschwörungstheoretiker und Demokratieverächter angekommen. Er gelte in diesem Milieu als Symbolfigur und jeder seiner Auftritte werde als Sieg über das verhasste System gefeiert, sagte Heubner. Für Überlebende des Holocaust sei es unerträglich, dass einem Sänger, der unverhohlen antisemitische Klischees verbreitet, in einer weltoffenen Stadt eine Bühne geboten wird. Am vergangenen Mittwoch waren die Linken und die SPD mit einem Antrag gescheitert, einen ursprünglich für den 22. August geplanten Auftritt nicht zuzulassen.