Andere sitzen in der Kirchenbank, Bruder Lukas sucht das Wasser. Das Schwimmen im See nahe dem Kloster ist für ihn nicht nur Sport, sondern auch Einladung zur Meditation und auch ein bisschen Flucht. Erst recht, als sein Ex-Mitbruder Familienfotos mit dem neugeborenen Kind schickt. Schon wieder eine Geschichte über einen zweifelnden Mönch mit eigener Liebeserfahrung? Ja, aber das Buch von Moritz Heger ist anders. Ganz behutsam und im ruhigen Erzählrhythmus wird hier ein Schicksal aufgerollt. Gerade weil von den Momenten, die Lukas – aus Kirchensicht betrachtet – ins Straucheln bringen, so behutsam, fast selbstverständlich berichtet wird und auch weil der Autor nicht den atheistischen Aufklärer gibt, ist diese Geschichte sehr glaubhaft. Einem Großteil der Glaubensbrüder dürfte sie mutmaßlich bekannt vorkommen – inklusive der Tatsache, dass man aus Affären auch gestärkt hervorgehen kann. th