Drei Jahre, nachdem der zu Papst Pius XIII. gewählte US-Geistliche Lenny Belardo (Jude Law) einen Herzinfarkt erlitt, liegt der von aller Welt als Reformer Verehrte nach wie vor im Koma. Die Kurie fordert einen neuen Stellvertreter Gottes – und zwar einen, der wieder ein Gleichgewicht der Mächte herstellt. Man einigt sich auf einen steifen britischen Adeligen (John Malkovich), der als Johannes Paul III. in den Vatikan einzieht. Dort müht er sich
eifrig, als Pius XIII. plötzlich erwacht. Der italienische Regisseur Paolo Sorrentino („Il Divo“) hatte schon immer ein sicheres Gespür für den barock-opernhaften Pomp, der die Politik seines Heimatlandes ebenso auszeichnet wie die katholische Kirche. Heilsversprechen und Höllenschlund demaskiert Sorrentino auch in dieser neunteiligen Fortsetzung von „The young Pope“ in grandiosen Bildern und mit großem Genuss. ulf