Das Paris von 1927 ist Sammelpunkt einer bunten Künstlerwelt. Maurice Ravel spielt melancholische Klavierstücke, die Schriftstellerin und Kunstsammlerin Gertrude Stein sucht nach inspirierenden Gemälden, die Tänzerin Josephine Baker hält Hof. In Alex Georges Roman spielen diese Prominenten allerdings nur Nebenrollen. Die wahren Helden und Heldinnen sind eher normale Leute: ein Flüchtling und Puppenspieler, ein Gesellschaftjournalist, ein Maler, eine Dienstbotin. Sie alle bringen ihre Geheimnisse, Traumata und Sehnsüchte mit nach Paris und suchen dort ihr Glück. George erzählt ihre Geschichten in parallelen Strängen, die sich mit der Zeit kreuzen. Diese kunstvoll verwobene Konstruktion des Buches ist zugleich sein größter Nachteil. Denn vor allem zu Beginn ist die Vielzahl verwirrend. So braucht es Geduld, um den Reiz dieses Romans zu erfassen. sp