Als Gitarren-Lehrerin unterrichtet Donna Herula die Fächer „Slide“- und „Fingerstyle“-Gitarre. Es liegt auf der Hand, wo die Reise stilistisch hingeht, wenn die aus Chicago stammende Musikerin ein Album aufnimmt: in den Süden der USA, wo die archaischen Spielweisen des Blues ihre Geburtsstätten haben. Gleichwohl aber liebt Herula den eleganten Blues ihrer Heimatstadt, was sich in ihrer Stimme niederschlägt. Sie bleibt, im Gegensatz zum kantigen, erdigen Gitarrenstill, eher flach und direkt. Mit ihrem Mann Tony Nardiello nahm sie ihr drittes Solo-Album in North Carolina auf und lud diverse Studiogäste ein. Herausgekommen ist ein modernes, aber klassisches Bluesalbum, das mehrere lehrbuchartig vorgetragene Stilrichtungen kombiniert und erwartungsgemäß wenig Anlass zur Kritik bietet. Außer vielleicht in einem Punkt: Blues lebt maßgeblich vom Unperfekten und von nachvollziehbaren tiefen Gefühlen. An beidem mangelt es der Platte. cu