Bei Aussteigern hat man bestimmte Bilder im Kopf: Blumenkinder der 68er-Generation, die ein alternatives Lebensmodell propagieren. Oder vom Burn-out geplagte Manager, die einen Neuanfang im einfachen Leben auf dem Land suchen. Aussteiger gab es aber schon viel früher. Pioniere waren Künstlerkolonien, die abseits der großen Städte mit neuen Lebensformen experimentierten. In „Zeit der Aussteiger“ unternimmt Andreas Schwab eine unterhaltsame Reise durch die bekanntesten Künstlerkolonien des 19. und 20. Jahrhunderts. Er beginnt mit der von Barbizon bei Paris, spannt den Bogen über das durch Paul Gauguin bekannt gewordene bretonische Pont-Aven bis zum Monte Verità. Dieses Tessiner Siedlungsprojekt hatte als Modell für Veganer einen starken spirituellen Hintergrund. Interessant ist der Ansatz, dem Einfluss der Frauen in den Künstlerkolonien nachzuspüren. sp