Die Hacker der Achtziger waren oft nur Teenager, die mit C64, Atari ST Heimcomputern, DFÜ-Modems in schlecht gesicherten Großrechnern herumstocherten. Karl Koch (1965-1989) hielt sich jedoch für den Weltenretter. Hans-Christian Schmids „23“ (1998) geht diese Selbstilisierung ein Stück mit. Der Film gibt Kochs Abstieg in Drogensucht, Paranoia und Psychose bis zum vermutlichen Suizid mit 23 Jahren einen latenten Thriller-Anstrich. Im deutschen Kino der Neunzigerjahre war er eine Ausnahmeerscheinung,
dagegen wirkt die Produktion heute doch eher zu unentschieden in ihrer Haltung. Noch immer beeindruckend: August Diehls Schauspieldebüt. Die aufwendige HD-Neuausgabe von „23“ zum 23. Jubiläum ist mit Bonusmaterial und Booklet zur traurigen realen Geschichte ergiebiger als der Film selbst. wil