Zum 30. Geburtstag des „Schwarzen Albums“ haben sich die Herren von Metallica üppig beschenken lassen. Und zwar in Form eines opulenten Cover-Albums, auf dem sich mehr als 50 Künstler aus aller Welt über die zwölf Stücke des erfolgreichsten Metallica-Albums hergemacht haben. Von Biffy Clyro über das Jazz-Genie Kamasi Washington und Pianist Igor Levit bis zum großen Sir Elton John. Ergibt 4 CDs mit 53 Songs, insgesamt rund vier Stunden Spielzeit. Viel auf die Ohren zum Doppelgeburtstag. Für einen kompletten Durchlauf auf einmal ist „The Metallica Blacklist“ (Universal) allerdings nicht gemacht. Denn allein von „Nothing else matters“ haben es zwölf verschiedene Versionen auf den Sampler geschafft. Das packt nur auf einmal, wer auch in Metallica-Bettwäsche schläft. „Wir haben nicht damit gerechnet, dass so viele Ja sagen“, erklärte Drummer Lars Ulrich das Ausmaß des Projekts. Das hat zur Folge, dass auch der ein oder andere Titel in der Sammlung auftaucht, der definitiv keinen zweiten Durchlauf mehr bekommt. Aber es gibt eine Reihe von Perlen. Chris Stapletons düstere Country-Blues-Adaption von „Nothing else matters“ zum Beispiel. Ein von Kamasi Washington zum Jazzstück völlig dekonstruiertes „My Friend of Misery“. Oder das wahrlich würdige „Holier than thou“ von Corey Taylor, einer der mächtigsten Metal-Stimmen in diesen Tagen. „The Blacklist“ – ein netter Zeitvertreib auf dem Weg zur nächsten echten Metallica-Scheibe. DOMINIK GÖTTLER