Comedian Bülent Ceylan (Foto: Uwe Anspach/dpa) rät Mobbingopfern, sich zu wehren und dafür Hilfe zu holen. „Das werdet ihr nicht alleine schaffen“, rief der 45-Jährige allen diskriminierten Menschen zu. Rassismuserfahrungen hätten den Komiker selbst geprägt, sagte Ceylan der „Stuttgarter Zeitung“ und den „Stuttgarter Nachrichten“. „Ich habe meine Herkunft natürlich verleugnet oder verdrängt.“ Für ihn sei Rassismus keine Frage der Bildung. „Es gibt oft Rassisten unter denjenigen, die eigentlich gebildet genug sind, um es besser zu wissen“, sagte der deutsch-türkische Autor. Mit seiner Biografie „Ankommen – Aber wo war ich eigentlich?“ landete Bülent Ceylan zuletzt auf der „Spiegel“-Bestsellerliste.
Das Künstler-Kollektiv Melander Holzapfel, Lion Fleischmann und Werner Walossek setzt sich mit einem politischen Graffito-Motiv gegen weltweite Bombardierungen von Zivilisten ein. Das haushohe Graffito im Münchner Werksviertel zeigt eine verängstigte Familie, die Schutz vor Bomben sucht. Um einen Beitrag zum Schutz der Zivilbevölkerung in Kriegsgebieten zu leisten, beteiligt sich das Kollektiv mit dieser Aktion an der Kampagne „Stop bombing Civilians“ der Hilfsorganisation Handicap International. Die internationale Staatengemeinschaft müsse endlich eine konkrete und politisch wirksame Erklärung gegen Bomben auf Wohngebiete verabschieden, fordert die Leiterin der Politischen Abteilung von Handicap International, Eva Maria Fischer. 90 Prozent der Opfer bei Explosiv-Waffenangriffen auf bewohnte Gebiete seien Zivilisten. Die Bomben hätten verheerende Auswirkungen und hinterließen verwüstete Städte im Irak, in Afghanistan, Syrien oder Jemen. Sie führten zu Traumata, Vertreibung und Verarmung und zerrütteten das soziale und wirtschaftliche Gefüge.
Die Bayerische Akademie der Wissenschaften in München hat zwei weitgehend unbekannte Versionen der 1905 uraufgeführten „Salome“ von Richard Strauss veröffentlicht. Es handelt sich um die französische Fassung von 1905 und die „Dresdner Retouchen-Fassung“ von 1929/1930. Für die französische Version hatte Strauss auf das von Oscar Wilde in dieser Sprache verfasste Theaterstück „Salomé“ zurückgegriffen. Dazu hat er die Gesangsstimmen an die Sprache des Originaltextes angepasst. Bei der Dresdner Fassung hat Strauss anstelle der üblichen dramatischen Stimme einen lyrischen Sopran in der Titelrolle eingerichtet. Die Version feierte nach Angaben der Akademie 1930 Premiere, geriet aber in den Vierzigerjahren in Vergessenheit.