Ab ins Eis

von Redaktion

Santiano legen ihr neues Album vor

Die Fragen, die sich Santiano zu Beginn der Arbeit an einem neuen Album stellen, sind immer ähnlich: „Wie schaffen wir es, Santiano zu bleiben und trotzdem ein neues Thema für uns zu entdecken. Welche Tür können wir noch öffnen, um wieder eine gute Geschichte zu erzählen?“, sagt Leadsänger Björn Both im Gespräch. Nachdem sie über Meere gesegelt und Boote durch Wüsten gezogen haben, zieht es sie diesmal ins ewige Eis.

Für Santiano, die dieses Jahr ihr zehnjähriges Bestehen als Band feiern, ist „Wenn die Kälte kommt“ das fünfte Studiowerk, 2019 erschien zudem ein MTV-Unplugged-Album. In ihren Songs vermischen die „Seemänner“, die im nördlichen Schleswig-Holstein leben, verschiedene Genres: Irish Folk, Pop, Rock und Shantys. Sie singen stimmgewaltig, oft hymnisch. Die Lieder handeln von Heim- und Fernweh, Liebe, Tod und Hoffnung. Auch das neue Album unterscheidet sich darin nicht. Außer dass es vielleicht noch mal eine Stufe zulegt, musikalisch und konzeptionell. Eigentlich sollte das Album im Mai erscheinen. Wegen Corona wurde der Veröffentlichungstermin auf den 8. Oktober verschoben. Björn Both, Axel Stosberg, Hans-Timm Hinrichsen, Andreas Fahnert und Pete Sage nehmen ihre Hörer mit in eine Zeit, in der der Brite Robert Falcon Scott und der Norweger Roald Amundsen sich einen (für Scott tödlichen) Wettlauf um die Eroberung des Südpols lieferten.

Santiano standen vor einem Problem: „Wie willst du das in einem Lied erklären?“, fragt Stosberg. Das gehe nicht, es brauche Zeit, Höhen und Tiefen eines solchen Abenteuers zu erzählen. „Daher haben wir uns entschlossen, ein Konzeptalbum zu machen, mit einem Thema, das sich wie ein roter Faden durchzieht“, so Stosberg. Auf dem Video zum Titelsong kämpfen sich Santiano mit vereisten Bärten und Gesichtern in historisch anmutender Kleidung durch Schneestürme und Eismassen. Sieht sehr real aus, ist aber Fake, so Both. Man drehte bei 25 Grad im Schatten in einem Flensburger Kieswerk.  gyd

Santiano:

„Wenn die Kälte kommt“

(We Love Music/Universal).

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