Der deutsche Titel täuscht. „Die kleine Schule der großen Hoffnung“ klingt nach einer großen Portion Esoterik oder Kitsch. Beides ist falsch: Die Frankokanadierin Naomi Fontaine erzählt kurzweilig, geerdet und trotzdem berührend eine Geschichte, in der viel von ihr selbst steckt. Ihr Alter Ego, die Lehrerin Yammie, die sich als Ureinwohnerin Kanadas in Québec als Außenseiterin durchkämpfen musste, kehrt zurück ins Reservat der Innu. Die Jugendlichen dort konfrontieren sie mit ihrem Frust, mit Alkohol und Depressionen. Zugehörig fühlt sie sich auch dort zunächst nicht. Fontaine redet nichts schön. Aber sie zeigt, dass beide Seiten voneinander profitieren können. Wenn sie aufeinander zugehen und einander zuhören. Und das macht tatsächlich Hoffnung. mbl